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18.05.2019

Wahlprüfsteine Offenburger Tageblatt

1. Welche Chancen sehen Sie bei der derzeitigen Überplanung der Ortsdurchfahrt im Zuge des Landessanierungsprogramms für den Wohnort Ortenberg? Was steht dabei ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste?

Bei der Überplanung der Ortsdurchfahrt und der Gestaltung der Ortsmitte legen wir Wert darauf, dass es so wenig wie möglich reinen Durchgangsverkehr gibt. Denn wir wollen den Straßenlärm verringern und den Fußgängern ein größeres Maß an Sicherheit, auch beim Überqueren der Straße geben. Auf der anderen Seite muss so viel Durchgangsverkehr wie notwendig nach Ortenberg rein, damit unserem Einzelhandel und unseren Dienstleistern nicht der Umsatz durch die auswärtige „Laufkundschaft“ wegbricht. Durch viele bequem anzufahrende Parkmöglichkeiten, sowie neue Angebote im gastronomischen Bereich, z.B. einem Café, soll Ortenbergs Ortskern weiterhin lebenswert, aber dennoch lebendig bleiben. Es soll eine Freude sein, in Ortenberg zu wohnen und einzukaufen.

2. Ruftaxi, ÖPNV, Ausbau des Radwegenetzes. Wie stellen Sie sich in Zukunft die Mobilität in Ortenberg vor? Muss die Gemeinde hier noch mehr investieren?

Natürlich muss Ortenberg weiterhin in die Mobilität der Ortenberg Einwohner investieren. Hier werden wir uns dafür einsetzen, dass die Anbindung an das ÖPNV-Netz noch weiter ausgebaut wird. Die bessere Taktung zum Gewerbegebiet Almendgrün steht ganz oben auf der Liste. Funktioniert das nicht, wie die Einstellung der Busverbindung nach Käfersberg gezeigt hat, müssen alle kreativen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die Mobilität auch der älteren Einwohner zu gewährleisten. Dazu gehören z.B. Lösungen, wie Ruftaxi, Carsharing, Fahrrad- oder E-Bike-Verleih, die durch die Gemeinde bezuschusst werden müssen.

3. Die Grundstücke im Gewerbegebiet sind verkauft und auch in Sachen Ausweisung eines Neubaugebiets wird sich in den nächsten Jahren in Ortenberg nichts tun. Wo sehen Sie eine Lösung den steigenden Bedarf an Wohnungen und Gewerbeflächen zu decken?

In erster Linie gilt es hier die Baulücken in Ortenberg zu schließen oder leerstehende Häuser oder Grundstücke wieder zu vermarkten. In Ortenberg gibt es nahezu….. leerstehende Wohnungen. Ein großes Potential also, neue Wohnmöglichkeiten zu schaffen, ohne ein neues Baugebiet erschließen zu müssen. Allerdings legen wir Wert darauf, dass die Investoren, die in Ortenberg bauen wollen, mit ihren Gebäuden den dörflichen Charakter Ortenbergs erhalten, genug Grünfläche einplanen und dass auch das Wohnen in Mehrfamilienhäusern nicht gerade eben den gesetzlichen Mindestbedingungen entspricht. Wohnen in Ortenberg muss vor allem für Familien attraktiv bleiben.

4. Die Kita St. Elisabeth ist an ihrer Kapazitätsgrenze. Die Raumnot kann in den nächsten Jahren wohl durch die Miteinbezieung der derzeitigen Veranstaltungs- und kirchlichen Räume gedeckt werden. Wie sehen Sie die Zukunft der Kita?

Die Raumnot der Kita St. Elisabeth ist ein Thema, mit dem sich der aktuelle Ortenberger Gemeinderat seit längerer Zeit ganz intensiv beschäftig. Wir arbeiten daran, eine tragfähige Lösung, die zusätzlich Erweiterungsmöglichkeiten enthält, zu finden. Wir wollen keine Lösung, die in wenigen Jahren wieder an ihre Kapazitätsgrenze stößt. Das würde aber der Ausbau des aktuellen Kita-Gebäudes bedeuten, zumal hier der Kindergartenhof viel zu klein wäre und auch das Verkehrsaufkommen in der Oberen Mattstraße nicht ausgeweitet werden sollte. Wir unterstützen eine externe Lösung, d.h. dass die Kinder unter 3 Jahren zukünftig in einem anderen Gebäude betreut werden. Aktuell werden mehrere externe Lösungen geprüft.

5. Schloss Ortenberg, das Wahrzeichen der Ortenau. Wie kann Schloss Ortenberg noch attraktiver werden?

Ein dauerhafter Gastro-Betrieb auf Schloss Ortenberg würde sicher noch mehr Besucher anziehen. Allerdings müssten dann auch ausreichend Parkplätze angeboten werden, ob direkt beim Schloss oder als Wanderparkplätze in Ortenberg oder am Fuße unserer Rebberge. Auch könnten die Schlossführungen noch ausgeweitet werden. Da das Ortenberger Schloss aber nicht der Gemeinde Ortenberg, sondern dem Jugendherbergswerk gehört, wird von dort immer auch geprüft, wie stark der Jugendherbergsbetrieb durch andere Veranstaltungen oder weitere Angebote beeinträchtig wird. Da stößt man schnell an Grenzen. Hier gilt es, sensibel die Bedürfnisse der Gemeinde und des Jugendherbergswerks auf einander abzustimmen.